Die Vereine aus Hessen und Hessen-Nassau bildeten den 9. Kreis des ATSB, während der 13. Kreis die Vereine aus Kurhessen, Südhannover und Waldeck erfasste. Die Gründung des 9. Kreises fand im November 1896 in Offenbach a. M. statt, während der 13. Kreis erst 1902 enstand. Bereits Ende 1895 hatten Vereine aus Kassel und Umgebung den Bezirk "Freie Turnerschaft Kassel und Umgegend" gegründet, der bis zur Gründung des 13. Kreises ein selbständiger Bezirk des 9. Kreises bildete.
Nach seiner Gründung im Jahre 1902 umfasste der 13. Kreis zwei Bezirke, 1904 wurde ein dritter Bezirk geschaffen. Ende 1906 zählte der Kreis 31 Vereine mit 1398 Mitgliedern, drei Jahre später waren es schon 42 Vereine mit 2192 Mitgliedern. Im Jahre 1912 wurden dann die organisatorischen Voraussetzungen für die Durchführung eines geregelten Fußball-Spielbetriebs geschaffen, nachdem bereits ab 1910 Fußball als "Ergänzungssport" - in wenigen Vereinen - betrieben worden war. Im Herbst 1912 wurde dann erstmals eine Punkterunde ( "Serie" ) ausgetragen. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges waren allein im Kasseler Bezirk über 20 Mannschaften an den Spielen beteiligt. Im Jahr 1919 konnte sich die Turn- und Sportgemeinde Waldau den Titel als nordwestdeutscher Meister sichern. Der 13. Kreis konnte diesen Titel bis 1924 halten.
Zur Geschichte des 9. Kreises verweisen wir auf den im letzten Jahr als Beilage zur Lampertheimer Zeitung erschienenen Artikel "Sportler unter roten Fahnen - 100 Jahre Arbeitersport in Lampertheim" ( Teil 1 ), den wir Ihnen - hier komplett - als pdf-Datei zur Verfügung stellen.
Ein weiterer Aufsatz zum Arbeitersport in Hessen ist erschienen in
Ulrich Schneider ( Hrsg. ): Hessen vor 50 Jahren - 1933, Röderberg-Verlag, Frankfurt am Main ( 1983 ). Dieser trägt den Titel "Arbeitersport am Ende der Weimarer Republik in Dietzenbach"