100 Jahre Germania 1911 Eberstadt

Seiten: 48

Format: DIN A 4

Bewertung: Kat. 8

 

Auch die Festschrift von Eberstadt hat uns auf ganzer Linie enttäuscht. Der Zeitaufwand dürfte sich sehr in Grenzen gehalten haben, sonst wäre etwas Gescheites dabei herausgekommen und nicht so ein Murks: die (Mannschafts-)Bilder nahezu durchgehend nicht mit Namen untertitelt, ein Sündenfall vieler Festschriften ! Auf der Titelseite steht zu lesen: "Tradition & Zukunft - Mitmachen oder Wegschauen" . Wir schauen lieber weg.

 

100 Jahre FC Alemannia Groß-Rohrheim

Seiten: 96

Format: DIN A 5

Bewertung: Kat. 6

 

Erst 8 Grußworte, dann jede Menge Mannschaftsbilder, bis man schließlich auf Seite 51 endlich beginnt, sich dem eigentlichen Zweck der Festschrift, nämlich der Vereinshistorie, zu widmen. Diese wird dann auf 17 Seiten abgehandelt und das wars im Grunde schon ! Auch inhaltlich reißt uns das Ganze nicht vom Stuhl. So wird auf Seite 52 behauptet, man sei im ersten Halbjahr 1920 dem Süddeutschen Fußball- und Leichtathletikverband beigetreten. Erstens gab es diesen zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht, und zweitens erfolgte der Beitritt im Februar 1919. Der Reihe nach.

Der Süddeutsche Fußball- und Leichtathletikverband entstand erst 1927 durch Fusion des Süddeutschen Fußball-Verbandes mit dem Süddeutschen Leichtathletik-Verband. Zuvor gab es den Süddeutschen Fußball-Verband. Und der Beitritt zu diesem wurde bereits im Februar 1919 vollzogen.

Auch die jüngere Vereinsgeschichte kommt zu kurz weg. Übersichten ( Funktionäre, Trainer ) und Tabellen sucht man vergebens. Immerhin hat man das Cover der Festschrift zum 50-jährigen Jubiläum abgebildet ( Pluspunkt ! ) und die vielen Mannschaftsbilder alle mit Vor- und Zunamen untertitelt - was den insgesamt mässigen Eindruck nicht besser macht. Die Chance, sich zum 100-jährigen Jubiläum in einem wesentlich besseren Licht zu präsentieren, wurde auch hier verpasst.

 

100 Jahre FV Hofheim

Seiten: 138

Format: DIN A 5 ( Hardcover )

Bewertung: Kat. 6

 

Der FV Hofheim - Hofheim ist ein Stadtteil von Lampertheim - präsentiert auf 138 Seiten sein Buch zum 100-jährigen Vereinsjubiläum. Sieht ganz schick aus von außen. Nähern wir uns dem Innenteil, dann ist das Ganze zwar optisch akzeptabel strukturiert ... bei genauem Hinsehen entdeckt man aber viele Unzulänglichkeiten. Das beginnt schon mit dem ersten Satz der Vereinsgeschichte ( "So kam es in Hofheim im Jahre 1911 zwangsläufig zur Gründung des Fußballvereins, dem man in sachlicher Nüchternheit den Namen "F.V. 1911 Hofheim" gab." ). Das Gründungsdatum erfährt man hingegen nicht. Was es mit dem auf Seite 45 erwähnten "Hessischen Fußballbund" auf sich hat ebenfalls nicht ( Anmerkung: Im Hessischen Fußballbund schlossen sich all jene Landvereine zusammen, deren Aufnahme vom Süddeutschen Fußball-Verband zuvor abgelehnt worden war oder die eine Aufnahme in diesen erst gar nicht beantragt hatten. Der Hessische Fußballbund war quasi ein "Konkurrenzprodukt" zum (über-)mächtigen Verband Süddeutscher Fußballvereine ( wie der Süddeutsche Fußball-Verband bis 1914 hieß ) und löste sich nach dem 1. Weltkrieg wieder auf ).

Negativ fielen uns auch die vielen "Zeitsprünge" auf. Der Jahreszahl 1922 folgt 1926, dann 1927/28 und 1933/34. Nach 1933/34 folgt das Jahr 1936, gefolgt von 1941/42 und schließlich 1945. Wer sich derart am sportlichen Werdegang des Vereins vorbeimogelt, kann nicht mit einer "guten" Bewertung rechnen. Auch die Zeit nach 1945 wird im selben Schema abgehandelt. Der Stammverein des Nationalkeepers Timo Hildebrand - dieser spielt bis zur B-Jugend in Hofheim, ehe er zum VfB Stuttgart wechselte - hat für unsere Begriffe eine eher mässige Festschrift erstellt, weswegen wir uns für eine Einstufung in die Kategorie 6 entschieden haben.

 

100 Jahre VfL Michelstadt

Seiten: ( ohne Seitenangabe )

Format: DIN A 5

Bewertung: Kat. 7

 

Auch der VfL Michelstadt hat die Gelegenheit, zum 100-jährigen Jubiläum eine gescheite Festschrift vorzulegen, verpasst. Dabei hätte es dem Verein gut zu Gesicht gestanden, war man doch der erste Fußballverein im Odenwald überhaupt ! Über den sportlichen Werdegang nach erfolgtem Beitritt zum Süddeutschen Fußball-Verband erfährt man erst mal nichts. Die erste Meisterschaft war - folgt man den Ausführungen - jene aus der Saison 1936/37 in der Kreisklasse I. Daß man nach erfolgtem Beitritt zum Verband im Januar 1922 bereits in der Saison 1922/23 eine Gaumeisterschaft feiern konnte, darüber schweigt sich die Festschrift aus. Die Qualität als Ganzes ist nicht umwerfend inkl. der Qualität der Bilder, wohl haben finanzielle Zwänge dabei eine Rolle gespielt. Zum Kapitel "Damenfußball beim VfL" nur soviel: bereits seit Beginn der 90-er Jahre ist der Terminus "Damenfußball" nicht mehr gebräuchlich, was wir nicht überbewerten sondern nur mal erwähnen möchten. Heute ist vom "Frauenfußball" die Rede und - insoweit richtig erkannt - vom "Mädchenfußball".

Weil die Mannschaftsbilder mit Vor- und Zunamen untertitelt sind bewerten wir mit Kat. 7 .

 

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