50 Jahre SV Dammheim
Seiten: 56
Format: DIN A 5
Bewertung: Kat. 7
In Dammheim - Dammheim ist ein Stadtteil von Landau - hatte man im Jahr 2011 gleich doppelten Grund zum Feiern. Zum Einen wurde die 1. Mannschaft des Vereins Meister der A - Klasse Südpfalz, verbunden mit dem Aufstieg in die Kreisliga, und zweitens feierte der Verein sein 50-jähriges Bestehen . Passt doch !
Nun zur Festschrift selbst. Das schöne Erscheinungsbild - ein goldfarbener Glossy-Einband - täuscht. Der Inhalt ist uns für 50 Jahre zu wenig und zu ungenau. 9 Sätze zur Tischtennisabteilung, die immerhin seit 37 Jahren besteht, sind zu wenig. Man stelle sich vor, die späteren Generationen nehmen diese Festschrift zur Hand, um darin nachzuschlagen. Geht nicht. Eine Festschrift darf nicht nur eine Momentaufnahme sein, sondern muß in - groben oder besser noch: feinen - Zügen den sportlichen Werdegang schildern. Und diesem Anspruch werden - leider - die allerwenigsten gerecht. Wie es scheint, wurde die Festschrift erst nach dem Jubiläumsakt erstellt. In diesem Fall aber hätte man das Ganze auch fotografisch belegen können und nicht nur textlich. Über die Aktivität in den 90-er Jahren erfährt man kein Wort. "In der Saison 1988/89 führte der Weg der aktiven Mannschaft von der B-Klasse zurück in die C-Klasse" ( Seite 20 ), daran knüpft sich der sportliche Werdegang beginnend mit der Saison 2000/2001 an ( Seite 37 ). In welchen Spielklassen die Fußballer gespielt haben, erfährt man hingegen nicht, wenn es beispielsweise heißt: "In der Saison 2003/2004 wurde die Erste Mannschaft Achter, die Zweite Fünfter" oder "In der Saison 2005/06 beendet der SV Dammheim als Viertplazierter die Saison."! Es ist - nicht nur hier - zum Verzweifeln.
100 Jahre SV Bad Dürkheim
Seiten: 68
Format: DIN A 5
Bewertung: Kat. 8
Wir sind schon Einiges gewohnt. Aber was uns der SV Bad Dürkheim zu seinem 100-jährigen Jubiläum auftischt, das ist schon starker Tobak. Wir wissen nicht, unter welchen Rahmenbedingungen das Heft entstanden ist, doch ändert das nichts an unserer Einschätzung. Es gäbe Vieles zu bemängeln. Positiv fiel uns da nur die Papierqualität auf, ansonsten können wir nicht umhin, die Festschrift als Fehlgriff zu bezeichnen. Tut uns furchtbar leid.
50 Jahre FC Höhfröschen
Seiten: 62
Format: DIN A 5
Bewertung: Kat. 6
Der in der Südwestpfalz beheimatete Verein - Höhfröschen ist ein Ortsteil der Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Fröschen - hat uns nicht enttäuscht, aber auch nicht euphorisch gemacht. Die Festschrift liefert die wichtigsten Daten und Erfolge der Vereinsgeschichte und ist mit mehreren Zeitungsausschnitten "garniert", die die wichtigsten Begebenheiten dokumentieren. Zu kurz kommt uns allerdings der sportliche Werdegang des Vereins in den ersten 25 Jahren. Da hat man sich doch zu sehr auf die baulichen Aktivitäten beschränkt und das Sportliche eher "vernachlässigt." Zudem hätten wir uns etwas mehr Statistik gewünscht. Nur eine Abschlußtabelle aus der Saison 2006/07 ist uns für eine Festschrift zu wenig. Da hätte man zumindest auch die Tabellen der Meisterjahre 1990 und 1996 einfügen können. Wir stufen das Ganze in die Bewertungskategorie 6 ein.
150 Jahre TSG Kaiserslautern
Seiten: 112
Format: DIN A 4
Bewertung: Kat. 5
Daß es enormer logistischer Anstrengungen bedarf, um ein Jubiläum zu organisieren, noch dazu, wenn es sich um einen Mehrspartenverein handelt - dessen sind wir uns bewusst. Und wenn dann noch ein Festbuch zu konzipieren ist, das einen Zeitraum von anderthalb Jahrhunderten abdecken soll, bedarf es weiterer Mühen. Das vorliegende Festbuch erfüllt unsere Erwartungen nur teilweise.
Mit der Schilderung der Turnhistorie kann man - trotz einiger zu kurz geratener Passagen - einverstanden sein, nicht hingegen mit den Ausführungen der anderen Sparten. Unser Hauptaugenmerk gilt natürlich der Fußballabteilung des Vereins, die gleichzeitig ihr 90-jähriges Bestehen feiern konnte. Vier Seiten sind uns definitiv zu wenig ! Möglicherweise wollte man keine Privilegierung der Fußballer gegenüber den anderen Sparten, und auch der Kostenfaktor dürfte für den Umfang des Festbuches eine Rolle gespielt haben. Allerdings haben wir auch inhaltliche Mängel entdeckt, die schwer verdaulich sind. Das mag daran liegen, daß es verschiedene Vorgängervereine gab, die wiederum verschiedenen Sportverbänden angehörten, und das macht die Sache nicht gerade einfach(er). So hat der Verein zwei verschiedene ideologische Wurzeln. Zum einen den Turnverein Kaiserslautern, der Mitglied der nationalkonservativen Deutschen Turnerschaft ( DT ) war und die Freie Turnerschaft Kaiserslautern, welche dem der Sozialdemokratie nahestehenden Arbeiter - Turn- und Sportbund ( ATSB ) angehörte; beide Organisationen waren sich mehr oder minder spinnefeind. Wichtig ist, den richtigen "Durchblick" zu bewahren, und der ist leider auf der Strecke geblieben - zumindest, was die Fußballer betrifft. Der "Stammbaum" auf Seite 24 zeigt - grün unterlegt - den VfB Pfalz 1920 Kaiserslautern. Dieser war - insoweit richtig erkannt - ein eigenständiger Verein. Allerdings - und das ist der Fehler - gehörte dieser 1.) nicht dem ATSB an, sondern war Mitglied des Süddeutschen Fußball-Verbandes und wurde 2.) erst zu Beginn des Jahres 1922 gegründet. Des Rätsels Lösung: Es gab zwei Vereine mit der - fast identischen - Bezeichnung VfB Kaiserslautern: zum Einen den VfB Kaiserslautern, gegr. 1920 und Mitglied des ATSB, und den VfB Pfalz Kaiserslautern, gegr. 1922, der dem Süddeutschen Fußball-Verband angehörte und sich - zwecks Unterscheidung - den Zusatz "Pfalz" zulegte. Zugegeben: das muß man erst mal richtig zuordnen, wobei wir uns fragen, welche Teile des Buches mit wissenschaftlicher Unterstützung erstellt wurden und welche nicht.
Was die Mannschaftsbilder anbetrifft, insbesondere die der Jugend, so müssen wir auch an dieser Stelle unseren "Unmut" über die fehlenden Namen bekunden. Daß es sich bei der fälschlicherweise als E-Jugend bezeichneten Mannschaft um die B - Jugend des Vereins handelt ( Seite 101 oben ), fällt weder großartig auf noch bei der Bewertung abschließend ins Gewicht.
100 Jahre TuS Koblenz
Seiten: 58
Format: DIN A 4
Bewertung: Kat. 6
Es ist kein Geheimnis, daß vielen Vereinen der Spagat zwischen sportlichem Wollen und wirtschaftlichem Können mißlingt. Diese Erfahrung mußte - ausgerechnet im Jubiläumsjahr - auch die TuS Koblenz machen. Nach Platz 11 in der 3. Liga ( Saison 2010/11 ) hatte man keinen Lizenzantrag mehr gestellt und befindet sich nun "freiwillig" in der viertklassigen Regionalliga West. Von einer "generösen Entlohnung für die balltretende Zunft" ist da die Rede ( Seite 28 ) - wir verstehen.
Was nun die Festschrift betrifft, so findet diese nur teilweise unsere Zustimmung. "Der Schlüssel zur TuS-Zukunft liegt in der Hand unserer Jugend" heißt es auf Seite 44. Daß man der Jugend dann lediglich 1 1/3 Seiten ( = rund 2 % des Umfangs der Festschrift ) gewidmet hat verschlägt uns dabei die Sprache. Keine Mannschaftsbilder, nur etwas Text, das wars ! Schlüssel zur Zukunft ...
Ebenfalls nicht gefallen hat uns die Schilderung des sportlichen Werdegangs von der Gründerzeit bis 1945. Man erfährt, daß der Verein dem Westdeutschen Spielverband beigetreten ist - in Ordnung. Doch wird man aus den weiteren Ausführungen nicht recht schlau. Mal ist von Bezirksklasse die Rede, dann von Bezirksliga, dann von der Gauliga, von der Bezirksklasse und von der Gauklasse. Die historischen Zusammenhänge werden fast völlig ausgeblendet.
Schließlich noch die Zeitsprünge in der Nackriegszeit ! Man galoppiert durch die Jahrzehnte wie Dr. Kimble auf der Flucht. Und daß man über "Riegel-Rudi" Rudi Gutendorf - ehemaliger Spieler und später bekannter Trainer im In- und Ausland - überhaupt nichts Näheres erfährt - er ist lediglich auf der Titelseite abgebildet - erschließt sich uns überhaupt nicht. Es drängt sich der Eindruck auf, daß man halt zum Jubiläum etwas präsentieren und nicht ganz ohne ( Festschrift ) dastehen wollte. Für die Bewertung ist das - leider - unerheblich. Die Festschrift ist bestenfalls mässig.