50 Jahre SV DJK Eintracht Bürstadt

Seiten: 72

Format: quadratisch

Bewertung: Kat. 5

Nicht erst seit 1964, wie man glauben möchte, beginnt bei der DJK Bürstadt die Zeitrechnung, denn schon in den 20-er Jahren gab es den gleichnamigen Vorgängerverein, der 1924 gegründet wurde und bis 1934 bestand. Dass die Festschrift auf diesen Umstand hinweist ( Umfang: 1 Seite ) ist sehr zu begrüßen, zeigt dies doch, dass Vereinsgeschichte nicht immer formal am Gründungsdatum festzumachen ist. 

Insgesamt ist die Festschrift als annehmbar zu bewerten. Das Protokoll der Gründungsversammlung ist wörtlich wiedergegeben, daneben findet sich die Anwesenheitsliste der Gründungsversammlung in der Urabschrift wieder. Man erfährt sodann etwas über den ersten Familienabend 1965, das Erscheinen der ersten Vereinszeitung 1966, den ersten Fußballplatz 1968 sowie die erste Stadtmeisterschaft 1977. Nach einem Überblick der "seitherigen Vereinsvorsitzenden" inkl. Porträtfotos wird der sportliche Werdegang der Fußballabteilung geschildert - leider viel zu kurz. Warum man die Platzierungen der 1. bzw. 2. Seniorenmannschaft nur vom Jahr 2001 bzw. 2005 an in einer Übersicht festgehalten hat ( inkl. Nennung der jeweiligen Spielklasse ), erschließt sich dem Leser nicht. Schlecht fanden wir die Darstellung der "Fußball-Jugend" ( S. 50 ff. ). Nur ein paar Sätze inkl. Mannschaftsbilder ohne Namensuntertitelung ist einfach nicht hinnehmbar. Gut hingegen fanden wir, dass den Schiedsrichtern ein eigenes, wenn auch sehr überschaubares, Kapitel gewidmet wurde.

100 Jahre SpVgg Olympia Kassel

Seiten: 64

Format: DIN A 5

Bewertung: Kat. 7

Die SpVgg Olympia Kassel hat sich den Telegrammstil zu Eigen gemacht. Auf gerade mal 12 Seiten werden 100 Jahre Vereinsgeschichte lebendig - wenn man das so bezeichnen möchte. Eingebunden hat man das Ganze in das Vereinsmagazin "Das Kleeblatt". Das war wohl am kostengünstigsten, so ist zu vermuten, und weil viele Vereine sparsam haushalten müssen, wählt man dann eben diese Variante, ohne sich dessen bewusst zu sein, dass man eine Chance zur positiven Außendarstellung verpasst hat. Und so wird, in Kassel wie andernorts auch, die Karawane weiterziehen wie bisher.

100 Jahre SV Rot-Weiß Walldorf

Seiten: ---

Format: ---

Bewertung: Kat. 8

Zum 100-jährigen Jubiläum gibt´s vom SV Rot-Weiß Walldorf leider nichts in Papierform. Stattdessen hat man eine CD geschaffen, die "lediglich Bilder und eine PPtT-Präsentation" enthält. Lediglich Bilder ? Okay, wir verstehen. Soll ja niemand mit dem Lesen überfordert werden heutzutage. Da reichen im Endeffekt auch Bilder, zumal - dem Trend der Zeit entsprechend - auch die Minderheiten in unserer Gesellschaft nicht zu kurz kommen sollen. Ob allerdings alle Mitglieder des Vereins jenseits der 60 über einen Computer verfügen und sich die CD anschauen können, wissen wir nicht.

Kneifen mußten wir uns, als wir - nachdem wir dem Verein gegenüber unsere Absicht offenbart hatten, die CD an dieser Stelle einer Bewertung zu unterziehen - folgende Antwort per E-Mail erhielten. Zitat: "... Das was wir im Rahmen unseres 100-jährigen Bestehens machten und machen ... hat bislang alles vorherige deutlich - nicht nur im Umfang - übertroffen. Bitte verstehen Sie, dass wir - sei es auch noch so konstruktiv - unsere Arbeit NICHT im Internet zur Diskussion und Bewertung zur Verfügung stellen." Was wir uns zuvor natürlich schon gedacht hatten. CD ...

100 Jahre SpVgg Nassau Wiesbaden

Seiten: 74

Format: DIN A 5

Bewertung: Kat. 7

Es ist schon ärgerlich, wenn man in einer Festschrift Sätze wie etwa diesen lesen muß: "Soweit nachvollziehbar, erfolgte 1972 oder 1973 der Abstieg in die B-Klasse." Diesem Satz begegnet man auf Seite 27 der Festschrift, die ein "weitgehender Abdruck aus der Jubiläumsfestschrift zum 90-jährigen Vereinsjubiläum im Jahr 2004" darstellt ( S. 19 ). Das Ganze hätte man sich echt sparen können, denn wenn Fehler und Lücken in den nachfolgenden Festschriften unverändert übernommen werden, dann ist jeder Kommentar pure Zeitverschwendung. Noch nicht mal das genaue Gründungsdatum scheint bekannt zu sein ( "Im Schicksalsschweren Jahr 1914 wurde die Spielvereinigung aus der Taufe gehoben" ), und Vieles andere, was dann kommt, liegt auf der gleichen Linie. Dass man die Namen der Spieler - 1. und 2. Mannschaft der Saison 2013/14 - jeweils unter die Bilder gesetzt hat, ist schon ein kleines Highlight. Leider konnten wir ein Bild der A-Junioren, das "Aushängeschild in dieser Saison" ( S. 63 ), nirgends entdecken. Dass man lediglich die Schiedsrichter im Jubiläumsjahr erwähnt ( S. 72/73 ) und all die andern Personen unterschlägt, die in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten für den Verein gepfiffen haben, passt in das Bild, das wir uns von dieser Festschrift machen konnten. 

150 Jahre TSV Zierenberg

Seiten: 76 ( selbst durchgezählt, da nicht angegeben )

Format: DIN A 5

Bewertung: Kat. 7

Was uns als Festschrift geboten wird, sieht zwar wie eine solche aus, doch der Inhalt ist mal wieder sehr steigerungsfähig. Wie so oft. Dass man sich nach der Gründung der Turngemeinde Zierenberg der Deutschen Turnerschaft ( DT ) anschloß, erfährt man nur indirekt, und dann gab es Ende der 20-er Jahre einen Arbeitersportverein, welcher dem Arbeiter-Turn- und Sportbund angehörte. Von diesem gingen, so die Festschrift, im Jahr 1929 die ersten fußballerischen Impulse aus. Mehr wird nicht mitgeteilt. Dann wird mal wieder Blödsinn verzapft ( "Während der NS-Zeit wurde dem Sport ein sehr hoher Stellenwert zugesprochen. Die Turnvereine spielten aber nur eine untergeordnete Rolle, denn das nationalsozialistische Regime organisierte Sportveranstaltungen und Vereinigungen in eigener Regie" ) bevor man erfährt, dass 1938 ein reiner Fußballverein unter der Bezeichnung "VfL Zierenberg" gegründet wurde. Auch nach 1945 wird der Telegrammstil beibehalten, der Knaller kommt dann bei der Jahreszahl/Zeitraum "1973 - 1977", wo es lapidar heißt "In diesem Zeitraum liegen keine genauen Informationen vor." Ins Bild passt dann auch, dass über den "Jugendfußball beim TSV Zierenberg 1864 e. V." eine einzige Seite geschrieben steht, und Schiedsrichter hat man insgesamt wohl nur jene drei gehabt, die - ebenfalls auf nur einer Seite - in kurzen Worten und - man staune - im Bild präsentiert werden. Wir müssten uns jetzt die Finger fusselig schreiben über all die anderen Mängel, dazu haben wir aber keine Lust.