125 Jahre
Heidelberger SC
TB Rohrbach
TSG Rohrbach
100 Jahre
1. FC Dietlingen
VfB Leimen
50 Jahre
FC Eichel
SG Siemens Karlsruhe
SpVgg Sindolsheim
SV Staffort
VfR Waldkatzenbach ( keine FS erschienen )
SC Weisbach
100 Jahre 1. FC 1914 Dietlingen
Seiten: 96
Format: DIN A 5
Bewertung: Kat. 6
Man übernehme die Ausführungen, welche in der Festschrift zum 75-jährigen Jubiläum enthalten sind, im Verhältnis 1:1 und ergänze diese mit Informationen über das Vereinsgeschehen der letzten 25 Jahre - und schwuppdiwupp ist die Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum bzw. das diesbezügliche Manuskript fertiggestellt. Ganz so einfach ist es zwar nicht, doch die Vorgehensweise entspricht genau jener Vorgehensweise, die die Macher dieser Festschrift praktiziert haben. Ärgerlich dabei ist, dass der Text zwar unverändert übernommen wurde, doch einige (Mannschafts-)Bilder ganz gecancelled wurden. Ist eben einfacher, ein paar Bilder wegzulassen, als sich mal Gedanken darüber zu machen, ob es nicht doch sinnvoller wäre, mal den Text zu überarbeiten. Abgesehen davon, sind alle Mannschaftsbilder ohne Namen untertitelt - das waren sie zuvor auch. Dass man auf die Idee gekommen ist, wenigstens die Bilder der Juniorenteams nicht ebenso namenlos zu präsentieren, ist in diesem Fall schon positiv zu würdigen. Dagegen fehlen Ausführungen zur Historie der Jugendabteilung wie auch Angaben zu den Schiedsrichtern. Bis auf die Übersicht der Vorsitzenden ( Seite 18 ) sind keine weiteren Übersichten vorhanden. Vieles Wissenswerte ist nicht überliefert, so etwa statistische Angaben zu wichtigen Spielen, Angaben zum Vereinsgeschehen in der NS-Zeit usw. oder, aus der jüngeren Vergangenheit, seit wann der Verein im Vereinsregister eingetragen ist und bei welchem Amtsgericht, ob es mal eine Stadionzeitung gab oder immer noch gibt, seit wann der Verein im Internet präsent ist usw. usw.. Der Blick für´s Wesentliche scheint nicht derart ausgeprägt vorhanden gewesen zu sein, um eben diese Punkte und noch mehr in die Ausführungen mit einzubeziehen. Was uns unterm Strich zu einer nur mässigen Einschätzung des Werks gelangen lässt.
50 Jahre FC Eichel
Seiten: 216
Format: 21 x 21 cm
Bewertung: Kat. 2
Jetzt müssen auch wir mal tief durchatmen, ganz tief sogar, denn: was der FC Eichel zu seinem 50-jährigen Vereinsjubiläum vorlegt, nötigt uns allergrößten Respekt ab. Auf 216 Seiten wird die Vereinsgeschichte sehr informativ und lebendig geschildert, und zwar in all ihren "Verästelungen", will heißen: nicht nur die sportliche Seite kommt ausführlich zu Wort, sondern auch all das, was sonst noch in einem Verein über die Jahre hinweg so passiert - in angenehmer und weniger angenehmer Hinsicht. Weniger angenehm waren die Überflutungen, welche den Verein resp. dessen Sportgelände in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten betrafen, oder auch die Wildschweinplage, die in der jüngsten Vergangenheit zu beobachten war. Zu den "angenehmen" Nebengeräuschen zählen etwa die Kapitel über die "Sportfeste und andere Veranstaltungen", "Theatergruppe", "Maifeuer", "Turniere", "Jugendfreizeiten" usw. usw. .
Nicht erst das Jahr 1964 war bei der Abfassung der Historie massgebend - nein, man hat sich auch mit der Historie der Vorgängervereine auseinandergesetzt, und das waren immerhin drei. Angefangen hat alles mal im Jahre 1909. Damals entstand der FC Adler Wertheim als einer der wenigen Vereine im badischen "Hinterland". Hier stand ein Artikel Pate, welcher 2009 in den Fränkischen Nachrichten erschien und über die drei ersten Jahrzehnte der Historie manche Details offenbarte. Einen neuen Anlauf gab´s 1946 mit der Gründung des SC Eichel, der bis 1951 bestand. 1952 dann entstand der FC Adler Wertheim-Eichel, der jedoch eine ebenso kurze Halbwertszeit hatte.
Schon der Umfang der Festschrift läßt erkennen, dass sie nicht mit der heißen Nadel gestrickt wurde. Hier hat man ernsthaft versucht, etwas Bleibendes zu schaffen, ein Nachschlagewerk, das den Generationen, welche irgendwann mal nachfolgen, eine systematische Grundlage bietet, die auch in der Zukunft fortwirkt. Dafür bieten viele Übersichten die Gewähr, etwa jene über die "sportlichen Erfolge von 1964 bis heute" ( S. 108/109 - übrigens inkl. Erfolge der Junioren ), "Hauptversammlungen" ( S. 110/111 ), "Mitgliederentwicklung" ( S. 112 ), "Abschneiden der ersten Mannschaft von 1964 bis heute" ( S. 130/131 ), Bilanz bei der Wertheimer Fußball-Stadtmeisterschaft" ( S. 134/135 ), "Abschneiden der Jugendteams von 1964 bis heute" ( S. 158-160 ) usw. . Es sind auch die "kleinen" Dinge, die die Festschrift aufwerten. So z. B. Porträtbilder von den Ehrenmitgliedern oder gar Porträts der vier Ehrenvorsitzenden. Selbst der bis 1991 praktizierte Jugendaustausch mit Motala ( Schweden ) wird auf einer Doppelseite gebührend berücksichtigt.
Noch ein Wort zum bekanntesten Sohn des Vereins. Dieser heißt Thomas Reis und war Lizenzspieler in Frankfurt, Bochum, Augsburg, Trier und Mannheim. Selbstredend, dass man auch ihn entsprechend gewürdigt hat ( S. 152 - 156 ).
Einige kurze Anmerkungen seien noch gestattet. Wir konnten nirgends den Beitrittstermin finden, an welchem der Verein dem Badischen Sportbund beitrat bzw. in den Badischen Fußballverband aufgenommen wurde. Angaben, wann der Verein ins Vereinsregister eingetragen wurde ( und bei welchem Amtsgericht ), fehlen ebenfalls. Schade auch, dass der größte Pokalerfolg der Frauen, nämlich die Finalteilnahme am Badischen Vereinspokal 2011, praktisch nur am Rande Erwähnung findet, indem geschrieben steht, dass man im Finale am 25. Juni 2011 dem TSV Neckarau mit 1-4 nach Elfmeterschießen unterlag ( Seiten 105, 109 und 141 ). Es hätte sich angeboten, diese Finalteilnahme noch etwas ausführlicher zu würdigen ( Mannschaftsaufstellung, Fotos ), da ein zweiter Platz bekanntlich besser ist als all jene Plätze dahinter. Die Mannschaftsaufstellung sei an dieser Stelle nachgeholt:
Tina Watlawek - Monika Merkle, Alexandra Keppler ( 46. Elisabeth Sembach ), Kläre Feldmeyer, Kim Kissler, Anna Englert, Anke Konrad, Medina Mesic, Manuela Schloer, Yvonne Dorant, Nadja Kullmann
Anzumerken bliebe noch, dass Kim Kissler den einzigen Treffer für ihre Mannschaft in der regulären Spielzeit erzielt hat. Der aufmerksame Leser wird´s bemerkt haben: im Elfmeterschießen gab´s für die Mädels nichts mehr zu holen. Weder Kissler, noch Desic und Konrad konnten den Ball im Netz unterbringen.
Fazit: Die Festschrift, die in einer Auflage von 400 Stück erschien, dient als leuchtendes Beispiel für eine mehr als gelungene "Hinterlassenschaft" in gedruckter Form. Die 12 Euronen, die wir hierfür zahlen mußten, waren keineswegs zuviel.
125 Jahre Heidelberger SC
Eigentlich gingen wir davon aus, dass dieses Jahr das 125-jährige Vereinsjubiläum des Heidelberger SC "steigen" würde. Dem ist nicht so. Sonst hätte man nicht 1998 das 100-jährige Jubiläum
gefeiert. Fakt ist, dass der Verein nicht erst 1898 entstand, sondern schon 1889. In diesem Jahr wurde der Turnerbund 1889 Heidelberg gegründet, welcher viel später, im Jahr 1970, dem
Heidelberger SC beitrat und der Verein sich fortan Heidelberger SC 1889 nannte. Dieser Umstand scheint irgendwann unter den Tisch gefallen oder geschoben worden zu sein. Was uns wundert,
da man doch vielerorts sich prinzipiell an der ältesten Jahreszahl des Vereins bzw. seiner Vorgängervereine zu orientieren versucht. Wie war das noch mit Hoffenheim ? 1536 ? 1712 ? Oder doch 1899
? Na ja, lassen wir das mal beiseite. Wir wollten die wenigen Zeilen zur Historie des HSC nur mal so am Rande erwähnen. Und bei der Gelegenheit dem historisch interessierten Leser das Cover der
Festschrift, welche zum 50-jährigen Jubiläum des Turnerbundes Heidelberg erschien, nicht vorenthalten.
50 Jahre SG Siemens Karlsruhe
Seiten: 194
Format: 17 x 24 cm
Bewertung: Kat. 6
Auf den ersten Blick macht das Festbuch der SG Siemens Karlsruhe auf jeden Fall was her. Hardcover-Einband und jede Menge Farbbilder. Bei genauerem Hinsehen aber stellt man fest, dass es gerade die Bilder sind, die das Buch dominieren. Und jede Menge davon sind ohne Namensuntertitelung. Nehmen wir die Fußballabteilung. Hier sind es nicht mal zehn Sätze, die man zu Papier bringt. Selbst die AH-Abteilung kann da mit umfangreicheren Informationen dienen. Dass man eine Übersicht gefertigt hat, aus welcher die Zugehörigkeit der ersten Mannschaft zur jeweiligen Spielklasse hervorgeht ( inkl. Angabe der Trainer ), ist positiv. Über die Juniorenabteilung erfährt man überhaupt nichts. Hierzu hat man lediglich auf einer Doppelseite ( S. 44/45 ) einige Bilder aus früheren Tagen zusammengestellt - allesamt namenlose Personen. Schlechter geht´s nicht.
Wesentlich besser als die Fußballer haben sich die Tischtennisspieler präsentiert, die die sportliche Entwicklung - ab 1988/89 jeweils Saison für Saison - festgehalten haben. Die Leichtathletik-Abteilung hat zu ihren Ausführungen wenigstens auch Zeitungsausschnitte eingeblendet, was wir ebenfalls positiv werten möchten. Die übrigen Abteilungen sind praktisch nur im Bild präsent.
100 Jahre VfB Leimen
Seiten: 72
Format: 17 x 23,5 cm
Bewertung: Kat. 7
Schade - kann man da nur sagen. Vieles, was sich im Laufe der Jahre und Jahrzehnte im Vereinsleben des VfB Leimen ereignet hat, wird in der Festschrift, welche der Verein zu seinem 100-jährigen Jubiläum präsentiert, überhaupt nicht oder zumindest nicht seiner Bedeutung entsprechend erwähnt bzw. gewürdigt.
Der 1919 erfolgte Beitritt des Vereins zum Süddeutschen Fussballverband fand zwar erst 1921 statt, doch sehen wir darüber großzügig hinweg. Wichtiger waren die Auseinandersetzungen, welche der Verein im zehnten Jahr seines Bestehens bewältigen mußte. Dieser sah sich nämlich mit der Frage konfrontiert, weiterhin Mitglied des Süddeutschen Fußballverbandes zu bleiben oder ins Lager der Arbeitersportler zu wechseln. Übrigens ein Thema, das nicht nur beim VfB Leimen, sondern auch bei vielen anderen Vereinen auf der Agenda stand. In Leimen führte das dazu, dass sich der Verein spaltete. Der VfB Leimen wechselte fortan ins Lager der Arbeitersportler und nahm an den Serienspielen im 10. Kreis teil, während jene Mitglieder, die diesen Schritt nicht mittragen wollten, einen neuen Verein gründeten, der sich Sportfreunde 1924 Leimen nannte und sich an den Verbandsspielen des Süddeutschen Fußballverbandes beteiligte. Im Festbuch findet sich hierzu nur ein einziger Satz - viel zu wenig, um Geschichte lebendig werden zu lassen. Tabellen oder Zeitungsausschnitte von wichtigen Spielen sucht man ebenfalls vergebens, und schließlich ist zu bedauern, dass nur ein winziger Bruchteil der Bilder, die im Clubhaus hängen, Eingang in die Festschrift gefunden hat. Daß man den bekanntesten Mann des Vereins, den mittlerweile verstorbenen ehemaligen Bundsliga-Schiedsrichter Manfred Neuner, scheinbar vergessen hat, sagt eigentlich schon alles über die Festschrift aus. Auf S. 69 finden sich 4 Namen der derzeit aktiven Schiedsrichter des Vereins - mehr aber nicht. Über die Jugendabteilung, deren Bilder nur zum Teil mit Namen untertitelt sind, erfährt man ebenfalls nicht viel. Bilder früherer Jugend(meister)mannschaften sind nicht vorhanden, und der seit 1984 bestehende Förderkreis ist ebenfalls nur textlich präsent. Die sportlich erfolgreichste Zeit des Vereins, welcher von 1950, anfänglich noch als Fußballabteilung der KuSG Leimen, bis 1961 ununterbrochen in der damaligen 1. Amateurliga Nordbaden gespielt hat, wird nur gestreift, ebenso die Saison 1991/92 in der damals noch drittklassigen Amateur-Oberliga Baden-Württemberg, und auch die recht erfolgreichen Jahre danach in der Verbandsliga Nordbaden ( u. a. die Saison 1999/2000, in der man mit Christoph Teinert den Torschützenkönig stellte ) werden praktisch ausgeblendet. Und so müssen wir zum Schluß mal wieder den in die Jahre gekommenen Satz zitieren, der immer noch Gültigkeit besitzt: was nix koscht des isch nix ( "Was nichts kostet ist nichts wert" ).
125 Jahre TB Rohrbach
Seiten: 58
Format: DIN A 4
Bewertung: Kat. 7
Die Geschichte des mittlerweile aus 8 Abteilungen bestehenden Vereins ( Badminton, Basketball, Fußball, Rugby, Tischtennis, Turnen, Volleyball und Wandern & Ski ) wird in der vorliegenden Festschrift höchst oberflächlich festgehalten. Eine Abgrenzung der einzelnen Abteilungen zueinander findet nicht statt, was die Auffindbarkeit von Informationen erschwert. Bilder sind ganze 7 Stück vorhanden ( S. 48 - 50 ), und zur Jugend wird man überhaupt nicht fündig. Bilder aktueller Mannschaften - dies betrifft alle Sparten - sind ebenfalls nicht vorhanden. Lediglich die Funktionäre des Vereins werden am Ende des Hefts - separat nach Sparten - abgebildet. Jedoch: das reißt es wahrlich nicht raus.
125 Jahre TSG Rohrbach
Seiten: 146
Format: quadratisch
Bewertung: Kat. 6
Der "badische Vorzeigeverein" TSG Rohrbach, welchem z. Zt. über 3200 Mitglieder angehören, nimmt sein 125-jähriges Jubiläum zum Anlass und legt eine Festschrift mit grundsolidem systematischen Aufbau vor. Den Ausführungen zu den einzelnen Abteilungen - es sind insgesamt 20 - vorangestellt wird die "Vereinsgeschichte im Zeitraffer", die im Telegrammstil verfasst ist, d.h. einzelnen Jahreszahlen werden besondere Geschehnisse zugeordnet, um einen ersten, groben Überblick zu erhalten. Hiergegen ist nichts einzuwenden, denn gerade bei einem Mehrspartenverein verliert man leicht den Überblick, wenn´s um den Verein als Ganzes geht. Allerdings sollte man bestrebt sein, die Dinge so darzustellen, wie sie sich ereignet haben. So soll von 1939 bis 1945 der Vereinsbetrieb eingestellt gewesen sein ( vgl. S. 38 ), was absolut nicht der Fall war. Denn die Fußballer des Fusionsvereins nahmen noch bis 1944 an den Rundenspielen teil.
Was nun die Abteilungen im Einzelnen betrifft, so liegt es auf der Hand, dass man keinen allumfassenden Blick über die Historie erwarten kann, zumal der Verein in der Vergangenheit schon einige Festschriften erstellt hat ( vgl. S. 144/145 ). Das heißt aber nicht, dass man die Historie abwürgen muss wie z. B. bei den Fußballern geschehen. Über den Konflikt, welcher sich in der jüngeren Vergangenheit innerhalb der Fußballabteilung zugetragen hat, was wiederum 2012 - in Anlehnung an den früheren Vereinsnamen - zur Gründung eines eigenständigen Vereins unter der Bezeichnung "Fußballgesellschaft Rohrbach" geführt hat, findet man kein Wort. Das ist bedauerlich, gehören doch weniger angenehme Dinge genauso zur Historie wie all die anderen. Schließlich erfährt man noch etwas über den Frauenfußball, der angeblich seit 15 Jahren "einen hohen Stellenwert" geniesst ( S. 71 ). Aha ! Hoher Stellenwert ! Dieser kommt in ganzen 6 Sätzen zum Ausdruck. Dabei hätte man Einiges mehr zu Papier bringen können. Das Hauptmanko aber: alle (Mannschafts-)Bilder sind - quer durch die Abteilungen - nicht mit Namen untertitelt. Und das geht schon mal gar nicht. Kann der Rest sein wie er will: wir gehen da mit unserer Bewertung gnadenlos runter. Woran das liegen mag, wissen wir nicht. Gleichgültigkeit ? Oder ist es "nur" Gedankenlosigkeit ? Oder hängt es mit drucktechnischen Dingen zusammen ?
Dass man in der Rubrik "Förderer des Sports" zwölf verdiente Damen und Herren in Wort und - leider nur teilweise - im Bild vorstellt ( inkl. Geburts- resp. Sterbedatum ), ist bemerkenswert. Gut finden wir auch die Darstellung der Mitgliederentwicklung ( S. 127 ) wie auch die folgenden Kapitel. Alles in allem weist die Festschrift sehr gute Ansätze auf. Doch die beschriebenen Mängel wiegen derart schwer, dass wir nicht umhin können, diese als "mässig" zu bewerten.
50 Jahre SpVgg Sindolsheim
Seiten: 126
Format: DIN A 5
Bewertung: Kat. 5
Der im Fußballkreis Buchen beheimatete Verein hat seine Sache ordentlich gemacht - so das Fazit zur Jubiläumsfestschrift, welche anläßlich des 50-jährigen Vereinsjubiläums in einer Auflage von 350 Stück erschienen ist. Einem Kapitel über die Historie im Allgemeinen schliessen sich Kapitel zur Historie der einzelnen Abteilungen, allen voran der Fußballabteilung, an. Diese wurde am 28. August 1964 gegründet, "um den Fußball, der durch das Fernsehen, den zunehmend persönlichen Besuch großer Spiele, die Weltmeisterschaften und den Europapokal immer populärer und zur unbestrittenen ersten Sportart geworden war, auch in Sindolsheim heimisch zu machen und ihm eine Basis zu geben" ( Seite 52 ). Die Abschrift der Anwesenheitsliste anläßlich der Gründungsversammlung ( Seiten 24/25 ) sowie die Abschrift des Antrags auf Neuaufnahme in den Badischen Fußballverband ( Seite 28 ) sind positive Aspekte wie auch der vom November 1965 datierende Kostenvoranschlag zum Neubau des Sportplatzes ( Seite 30 ). Die Informationen zum sportlichen Werdegang sind akzeptabel, wir hätten uns aber mehr als nur eine Abschlußtabelle gewünscht ( Seite 60 ). Dass man bei den Namensuntertitelungen der Mannschaftsbilder etwas geschludert hat - es wird nur der Kader im Allgemeinen angegeben - ist bedauerlich, doch wenigstens etwas. Die Schiedsrichter des Vereins werden in vier Sätzen im Text auf Seite 61 "versteckt" - na ja ... . Eine ( tabellarische ) Übersicht über die Zugehörigkeit zu den einzelnen Spielklassen seit der erstmaligen Teilnahme am Spielbetrieb fehlt, immerhin hat man an eine solche der 1. und 2. Vorsitzenden, Schriftführer und Hauptkassiere gedacht ( Seite 49 ). Die Ausführungen zur Fußballjugend sind sehr knapp ausgefallen, da hätte man sich etwas mehr hineinkniien können, außerdem wurden beim schwarz-weiß Bild auf Seite 71 die jeweiligen Namen unterschlagen. Mit dem Bild von den Jugendspielern des Vereins im Jubiläumsjahr - 9 von 16 Spielern stellten sich dem Fotografen - sind wir zufrieden, da die dazugehörigen Vor- und Zunamen untertitelt sind. Die übrigen Abteilungen - Tischtennis, Damenturnen, Seniorengymnastik, Jazzgymnastik, Kinderturnen und Freizeitsport - sind nicht alle in der erwünschten Gründlichkeit verewigt, doch möchten wir das nicht überbewerten.
50 Jahre SV Staffort
Seiten: 100
Format: 17 x 23,5 cm
Bewertung: Kat. 6
Dass der Verein sich nicht formal an sein eigentliches Gründungsdatum hält, sondern auch die beiden Vorgängervereine - den 1912 gegründeten Turnverein Staffort und den 1921 entstandenen Fußballclub Viktoria - in seine Ausführungen miteinbezieht, ist erstmal positiv. Schaut man jedoch genauer hin, stellt man fest, dass man hier mal wieder mit dem Rasenmäherprinzip zu Gange war. Wichtige Informationen, welche noch in der Festschrift zum 25-jährigen Jubiläum des Vereins zu finden waren, werden jetzt einfach weggelassen. So erfährt man, wie bereits erwähnt, dass der Fußballclub Viktoria 1921 entstand, während es in der Festschrift zum 25-jährigen Jubiläum hieß, dieser sei im April 1921 entstanden. Zur Gründung des Vereins im Jahr 1964 heißt es noch in der älteren Festschrift, dass man sich "getragen von dem Wunsch, in Staffort wieder einen Fußballverein zu gründen", am 18. Mai 1964 zu einem ersten Gespräch im Gasthaus zur Krone traf, um sich dann am 29. Mai 1964 zur eigentlichen Vereinsgründung im Stafforter Rathaus einzufinden, während es in der aktuellen Festschrift heißt: "Erst 1964 fanden sich wieder junge Männer im Gasthaus zur Krone zusammen, um die Gründung eines Fußballvereins vorzunehmen. Am 29. Mai 1964 war es dann soweit, der Sportverein Staffort e. V. 1964 wurde im Bürgersaal des Rathauses gegründet." Von der "Vorversammlung" am 18. Mai 1964 ist keine Rede mehr. Das ist zwar nur eine Petitesse, zeigt aber den Trend der Zeit deutlich auf: dass ( u. E. wichtige ) Kleinigkeiten in neueren Festschriften einfach weggelassen werden. Und wenn wir nun mal schon beim Vergleich der älteren mit der neueren Festschrift sind: hier wie dort hat man es nicht für nötig befunden, die Juniorenmannschaftsbilder mit Vor- und Zunamen zu untertiteln. Wie war das noch mit dem Apfel und dem Stamm ?
Bei der Schilderung der Vereinshistorie hat man akzeptabel gearbeitet. Neben dem Text findet sich eine Spalte, welche die Zugehörigkeit zur jeweiligen Spielklasse inkl. Nennung des Trainers der 1. Mannschaft beinhaltet. Doch leider vermissen wir den Tiefgang, zumindest in jenen Fällen, in denen der Verein im Fokus des sportlichen Wettstreits stand. Denn nach eigenen Angaben hat man mehrfach Entscheidungsspiele um den Auf- bzw. Abstieg bestritten ( Seite 43 ). Hier wäre es angezeigt gewesen, die jeweiligen Aufstellungen inkl. Spielstatistik anzugeben. Ein weiteres Wort zur Jugend. Leider sind keine Ausführungen zur ( älteren ) Historie dieser Abteilung geschweige denn ältere Mannschaftsbilder vorhanden. Schwach übrigens auch die Ausführungen der übrigen Abteilungen ( Alte Herren, Turnen, Volleyball ). Und abschließend möchten wir noch bemerken, dass die (Fußball-)Schiedsrichter auch in dieser Festschrift das fünfte Rad am Wagen bilden, d. h. überhaupt nicht existent sind.
50 Jahre SC Weisbach
Seiten: 58
Format: DIN A 4
Bewertung: Kat. 6
Der SC Weisbach - Weisbach ist ein Ortsteil von Waldbrunn, in der Nähe von Mosbach gelegen - präsentiert zu seinem 50-jährigen Vereinsjubiläum eine Festschrift, die einen Aspekt gut umgesetzt hat, nämlich Zeitungsberichte von wichtigen Ereignissen ( z. B. von früheren Jubiläen ) in den Text zu integrieren. Was uns ebenfalls gefallen hat, sind die Namens-Auflistungen der Vorstände, Schriftführer, Kassenwarte etc. seit Vereinsgründung. Negativ fällt ins Gewicht, dass die Ausführungen zur sportlichen Entwicklung doch sehr knapp bemessen sind und man den Platz dafür mit großen Bildern ausgefüllt hat. Ganz schlecht die Ausführungen zur Jugend, die ganze 9 Sätze umfassen ( Seite 21 ). Lediglich eine historische Aufnahme, und die noch anderer Stelle platziert ( Seite 28 ), ist viel zu wenig, um fünf Jahrzehnte ins rechte Bild zu rücken. Ob der Verein jemals Schiedsrichter stellte und, wenn ja, wann und wieviele, bleibt im Dunkeln. Über die Trainer, welche bis 1991 ihr Amt ausübten, sind nur noch die Namen - ohne genaue zeitliche Zuordnung - bekannt. ( Seite 15 ). Vier Doppelseiten "Bildergalerie" am Heftende machen sich zwar optisch ganz gut, doch darf zum 100-jährigen Jubiläum dann fleissig über die Namen gerätselt werden. Vielleicht sind dann noch welche am Leben, die für Klarheit sorgen können, vorausgesetzt, es erscheint überhaupt noch so etwas wie eine Festschrift.