I. Die Jubiläen im Überblick

150 Jahre

SG Kißlegg

 

125 Jahre

TG Böckingen

TV Kemnat

SG Weilimdorf

 

75 Jahre

TSV Steinhaldenfeld ( keine FS erschienen )

 

50 Jahre

SV Beffendorf

1. FC Burladingen

1. SV Fasanenhof

SV Frickenhofen

TSV Hohebach

 

II. Einzelkritik ausgewählter Festschriften

50 Jahre SV Beffendorf

Seiten: 60

Format: quadratisch

Bewertung: Kat. 6


Die Übersicht auf der Doppelseite 32/33 ist das Glanzstück dieser Festschrift. In tabellarischer Form werden die "Basics" des Vereins in der Übersicht präsentiert: das sportliche Abschneiden - Saison für Saison - der ersten und zweiten Mannschaften, die Namen der jeweiligen Trainer und der Personen, welche in all den Jahren dem Spielausschuß vorstanden. Schön fanden wir auch, dass alle Ehrenmitglieder im Bild präsentiert werden ( Seiten 24/25 ) und dass man zumindest die aktuellen Mannschaftsbilder mit Vor- und Zunamen untertitelt hat. Dass man sich bei den Ausführungen an die Festschrift zum 25-jährigen Jubiläum anlehnt - die Ausführungen sind z. T. identisch - ist ein Phänomen, das man bei vielen anderen Vereinen ebenfalls findet. Wir sehen das nicht grundsätzlich negativ, geben aber zu bedenken, dass man dadurch Fehler, Ungenauigkeiten oder Lücken automatisch "mitschleppt". Dass der Damenfußball im offiziellen Sprachgebrauch inzwischen als Frauenfußball bezeichnet wird, scheint man in Beffendorf noch nicht registriert zu haben, schadet der Sache selbst aber nichts. Was wir den "Machern" der Festschrift negativ ankreiden ist, dass die Mannschaftsbilder auf den Seiten 35 und 47 - es handelt sich immerhin um 22 Stück - ohne jegliche Namensuntertitelung erscheinen. Wir halten das für nicht akzeptabel, auch dann nicht, wenn die Namen all derer, die darauf abgebildet sind, in den vereinsinternen Unterlagen vermerkt sind. Eine Festschrift muß einfach einige Mindeststandards einhalten, und dazu gehört, dass Mannschaftsaufnahmen möglichst vollständig mit Vor- und Zunamen versehen sind. 

Bereits in den Jahren 1929/30 hatten sich junge Männer des Ortes "in loser Form" zusammengefunden, um Fußball zu spielen. In der Erinnerung ehemaliger Spieler, so heißt es weiter, "sind die Spiele gegen die DJK Schramberg und Seedorf besonders wach geblieben" ( Seite 16 ). Hier hätte man nochmals nachhaken können, ggf. wäre auch zu prüfen gewesen, ob nicht ein Beitritt zum katholischen Sportverband Deutsche Jugend-Kraft erfolgt sein könnte. Festschriften, die auf solche Punkte näher eingehen und damit zeigen, dass sie sich nicht nur oberflächlich mit der Materie auseinandergesetzt haben, sind dann richtig "gute". 

Wir stufen die Festschrift in die Bewertungskategorie 6 ( mässig ) ein. 

125 Jahre TG Böckingen

Seiten: 94

Format: quadratisch

Bewertung: Kat. 6

 

Der aus sieben Abteilungen bestehende Verein ( Turnen, Fußball, Volleyball, Kegeln, Trampolin-Turnen, Karate und Tischtennis ) präsentiert zu seinem 125-jährigen Jubiläum eine Festschrift, die an vielen Stellen Lücken, Ungenauigkeiten und Unrichtigkeiten aufweist, die nur bei genauerem Hinsehen zu entdecken sind. Greifen wir drei Beispiele auf, die uns auf Seite 27 aufgefallen sind. Da ist von einem Vereinsführer Dr. Naser die Rede, "der sein Amt jedoch im März 1934 zur Verfügung stellte und den Vereinsvorsitz an den bewährten Vorstand Christian Schnepf übergab." Abgesehen davon, daß man da etwas tiefer hätte graben können, wird noch nicht einmal der Vorname des Vereinsführers erwähnt. Auf Seite 93 gibt es übrigens eine Zusammenstellung aller Vorsitzenden seit 1890, und da ist es wieder nur Dr. Naser, der ohne Vornamen Erwähnung findet. Es hätte doch ein Leichtes sein müssen, zumindest dessen Vornamen in Erfahrung zu bringen oder etwa nicht ? Weiter ist die Rede davon, daß auf dem Deutschen Turnfest 1938 in Breslau "große Erfolge" zu vermelden waren. Große Erfolge ? Welche denn ? Wenn schon große Erfolge, dann sollte man diese großen Erfolge dem Leser mitteilen. Oder waren die Erfolge doch nicht so groß wie behauptet wird ? Schließlich der dritte Punkt. "Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden alle wehrfähigen Männer eingezogen, so daß nur die ganz jungen und die alten Turner den Sportbetrieb fortführten" heißt es zu Beginn des Kapitels "Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit". Wer solchen Unsinn verzapft, muß sich die Frage gefallen lassen, warum der FV Union Böckingen bis Ende 1944 in den Spielbetrieb der Gauliga Württemberg involviert war. Waren das lauter 16-jährige und über 50-jährige, die da in der Gauliga herumstolperten ? Wohl kaum. Noch ein kurzer Blick auf den Werdegang der Fußball-Abteilung. Diese dürfte, wie wir annehmen, am Spielbetrieb der DT teilgenommen haben. Ende der 20-er Jahre wurde dieser eingestellt - möglicherweise auch aufgrund der Notzeit, die damals herrschte. Im April 1933 wurde wieder "eine eigenständige Fußballabteilung gegründet" ( Seite 45 ). 1935 gelang der Aufstieg in die ( damals nicht mehr existierende ! ) Kreisliga A, und 1939, "nach der erneuten Meisterschaft, wurde der Aufstieg in die Bezirksliga knapp verfehlt." Von der 35-er Meistermannschaft werden noch nicht mal die Namen der Spieler genannt ( nicht auszuschließen, dass diese nicht mal mehr bekannt sind ), und von der 39-er Meistermannschaft nur in abgekürzter Form ( F. Carle, M. Linkohr, F. Burmeister, W. Giehmann, Schilling, Schaile, Dietrich usw. ). 

Jetzt kann man natürlich einwenden, eine Festschrift zum 125-jährigen Jubiläum, noch dazu eine solche eines Mehrspartenvereins, könne nicht alle Einzelheiten der Vereinsgeschichte enthalten. Das ist erstmal richtig. Gerade deshalb ist es wichtig, den zur Verfügung stehenden Platz möglichst effizient zu nutzen. Das ist - zugegeben - nicht immer einfach, doch wenn Vieles nur "abgewürgt" wird, bleibt der Informationsgehalt auf der Strecke. Man sollte auch versuchen, möglichst konsequent zu bleiben. Daß von den Meistermannschaften 1987 und 1992 noch nicht einmal die Namen der Spieler Erwähnung finden ( Seiten 46 und 47 ), ist ein weiteres Beispiel für die unausgewogene Darstellung.

Wir stufen die Festschrift in die Kategorie sechs ein.

50 Jahre 1. FC Burladingen

Seiten: 146

Format: DIN A 5

Bewertung: Kat. 4

 

Das Fazit vorab. Die Festschrift  zum 50-jährigen Vereinsjubiläum des 1. FC Burladingen ist als gelungen zu bezeichnen, mit der Einschränkung, daß die Ausführungen stellenweise recht knapp gehalten sind, etwa das Jahrzehnt zwischen 1990 und 2000, in dem man in der Bezirksliga Hohenzollern gespielt hat. Hier setzt ein weiterer Kritikpunkt an. Die Abschlußplatzierungen der Jahre 1991/92 - 1994/95 ( Seite 90 ) und 1997/98 - 1998/99 ( Seite 93 ) sind nicht angegeben. Warum das so ist, erschließt sich uns nicht, möglicherweise hat man vergessen, diese nachzutragen. Vorkommen dürfte dies aber nicht, wenn man sich das Manuskript nach Fertigstellung nochmals in Ruhe durchliest. Was uns gefallen hat, ist die systematische Darstellung der Vereinsgeschichte. Die Spielzeiten werden überwiegend getrennt voneinander dargestellt, wobei man auch die jeweiligen Mannschaftsbilder mit Vor- und Zunamen versehen hat. Auch die Jugend kommt nicht zu kurz, und selbst die Schiedsrichter werden vorgestellt ( Seite 33 ), das aber viel zu kurz. Das Prozedere der Gründung des Vereins -  1965 fand die Trennung der Fußballabteilung vom TSV Burladingen statt, die zur Gründung des 1. FC Burladingen geführt hat - wird relativ ausführlich beschrieben ( inkl. Abdruck des Gründungsprotokolls ). Die Jahre, in denen man unter der Bezeichnung "TSV Burladingen" in der 1. Amateurliga Schwarzwald-Bodensee bzw. der 2. Amateurliga Württemberg vertreten war, werden zumindest "angerissen". Informationen über die Zeit vor 1945 sind ebenfalls vorhanden. "Vermutlich", so heißt es, habe man 1930 erstmals an Rundenspielen teilgenommen. Die erste Meisterschaft habe man in der Saison 1934/35 in der 2. Kreisklasse Abt. 5 errungen, was durch eine Urkunde belegt wird ( Seite 42 ). Mehr erfährt man leider nicht.

Erfreulich: auch die jeweiligen Abschlußtabellen sind größtenteils vorhanden ( außer jene der Zugehörigkeit zur Bezirksliga ). Zum Schluß gibt´s noch einen Überblick über die "Platzierungen der Burladinger Mannschaften ab 1950" , der 1. Vorsitzenden, der Jugendleiter und der Ehrenmitglieder. Hier hätte man z.B. mit Bildern, zumindest bezüglich der 1. Vorsitzenden, noch "nachlegen" können. Aus der Festschrift hätte man echt (noch) mehr machen können, die Weichen hierfür wurden richtig gestellt. 

 

 

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