125 Jahre
TSV Elmshausen
VfL Germania Frankfurt
TSV Gadernheim
TuS Nieder-Eschbach
SV Sachsenhausen
VfL Simmershausen
100 Jahre
SV Bernbach
SV Biebrich
SV Bruchenbrücken
FV Biblis
SG Einhausen
ESV Union Eltmannshausen
BSC Schwarz-Weiß Frankfurt
SC Eintracht Germerode
Hünfelder SV
Lichtenauer FV
SV Münster
SV Niederursel
SG 1919/1945 Ober-Erlenbach
RSV Petersberg
SG Riederwald
SG Ueberau
SpVg Adler Weidenhausen
VfL Weidenhausen
SV Zeilsheim
50 Jahre
VfB Rot-Weiß Petterweil
100 Jahre FV Biblis
Fußballkreis: Bergstraße
Seiten: 132
Format: 19 x 24 cm
Bewertung: 6 ( mässig )
Das Festbuch zum 1oo-jährigen Jubiläum hat Einiges, was uns nicht gefällt. Das fängt schon damit an, dass man die Abschlußtabellen teilkastriert hat. Nur jeweils 4 bis 5 Vereine zu benennen und die anderen wegzulassen mag verstehen wer will. Außerdem finden sich die Tabellen erst ab der Spielrunde 1959/60. Zuvor werden die Abschlußplatzierungen nur umschrieben. Positiv: Das Ganze beginnt ab der Spielzeit 1919/20, enthält aber mehrere Fehler. Von der Saison 1920/21wird ein "guter Mittelfeldplatz" angegeben. Was an Rang 4 ( von 4 Vereinen ) ein guter Mittelfeldplatz sein soll, erschließt sich uns nicht. Weiteres Beispiel: 1926 bis 1933 - Kreisliga - Mittelfeldplatz. Das trifft zumindest auf die Saison 1926/27 nicht zu: diese beendete man auf Platz 8 ( von 9 Vereinen ). Dass man ab 1933 in der A-Klasse gespielt hat, ist ebenfalls nicht zutreffend, denn eine A-Klasse gab es ab 1933 nicht mehr. Die Behauptung, von 1939 an habe es keine Verbandsrundenspielen mehr gegeben, kann ebenfalls als widerlegt gelten, denn der Verein hat auch darüber hinaus am Spielbetrieb teilgenommen.
Dass die Mannschaftsbilder mit Vor- und Zunamen untertitelt sind, ist positiv aber auch selbstverständlich. Die anderen Abteilungen - z. T. nicht mehr bestehend - werden auf den hinteren Seiten vorgestellt. Schade ist allerdings, dass man die Jugendabteilung umfangmässig regelrecht abwürgt.
100 Jahre SG Einhausen
Fußballkreis: Darmstadt
Seiten: 92
Format: quadratisch
Bewertung: 7 ( schlecht )
Es ist normalerweise nicht unsere Art, das Prozedere zu beschreiben, welches mit der Versendung einer Festschrift einhergeht. In diesem Fall können wir es uns aber nicht verkneifen, zumindest kurz Stellung zu nehmen.
Auf eine Anfrage beim Verein wurde uns geantwortet, die Festschrift koste 9,90 Euro, und wir sollten 15,- Euro auf ein angegebenes (Privat-)Konto überweisen. Auf
eine Rückfrage unsererseits, wieviel denn die Festschrift wiege und ob - so unsere Annahme bei 5,10 Euro Mehrkosten - der Versand denn nur als Päckchen möglich sei, wurde uns geantwortet, man sei
kein Versandhandel, "daneben ist mir der übertriebene email-Verkehr in dieser Sache lästig. Es bleibt Ihnen freigestellt, das Jubiläumsbuch zu unseren Bedingungen zu erwerben. Die Drohung, sich
mit der Gemeinde in Verbindung zu setzen, ist schlichtweg perfide, kann mich aber nicht beeindrucken." ( Vor- und Zuname )
Tatsächlich hatten wir die Alternative, die Festschrift über die Gemeinde zu erwerben, in Betracht gezogen und dies so auch kommuniziert. Was dann aber - Gottseidank - nicht erforderlich war, da es in der Gemeinde noch Personen gibt, die normal ticken.
Die Festschrift selbst hat ein Gewicht von 347 Gramm und hätte locker als Büchersendung zu 1,20 Euro verschickt werden können. Gut, dass wir nicht das Sagen haben im Verein, sonst wüßten wir, was in diesem Fall zu tun wäre.
Nun zur Festschrift selbst. Was uns gleich ins Auge gesprungen ist: die schlechte Qualität mancher neuzeitlicher Fotos. Dass man das Ganze dazu noch als
"Rätselbuch" aufgelegt hat - ausser bei zwei Bildern sind sämtliche Mannschaftsbilder ohne Vor- und Zunamen versehen - ist schon mutig. Hauptsache, die nachfolgenden Generationen haben ordentlich
was zu rätseln. Über die Zeit vor 1945 heisst es: "Wegen fehlender Unterlagen ist es nicht möglich, den sportlichen Werdegang der SGE in den Jahren bis 1945 nachzuzeichnen." Ganz nach dem Motto:
Weil kein Benzin mehr im Auto ist, können wir damit auch nicht mehr fahren ... Dabei hätte es sich angeboten, näher auf die Geschehnisse einzugehen, die zu Beginn der 20-er Jahre in Einhausen zu
beobachten waren. Da gab es nämlich einen katholischen Pfarrer namens Franzmathes, der sich ungeniert als Dorfgott aufspielte und meinte, er könne alles, was im Ort geschieht, seinen
Vorstellungen gemäß beeinflussen. Damals war die Stellung der katholischen Kirche eine andere, diese sah sich auch als weltliche "Macht" und griff, wenn nötig, in die kommunalen Abläufe ein oder
versuchte es zumindest. Einschüchterungen waren an der Tagesordnung, so auch in Klein-Hausen. Unverhohlen forderte der Pfarrer den Verein, welcher dem Süddeutschen Fußballverband angehörte, auf,
aus diesem auszutreten: "Mitglieder des Verbandes sind teils Andersgläubige, teils solche, die den katholischen Vereinen entgegenarbeiten. Bei Gelegenheit der Wettspiele knüpfen sich Beziehungen
an, die für den Glauben und den Geist unserer katholischen Jugend und damit der ganzen Gemeinde Gefahren bringen. Auch die Sportskostüme müssen zum Teil vom Standpunkt der Sittsamkeit mißbilligt
werden und haben auch hier schon Ärgernis erregt. Aus all diesen Gründen sieht sich der Pfarrer vor die heilige Pflicht gestellt, den Sportklub eindringlich aufzufordern, seinen Austritt aus dem
Verbande zu erklären."
Dass der Verein dann tatsächlich einknickte, offenbart das ganze Dilemma der damaligen Zeit.
Anmerken möchten wir noch, dass die Festschrift leider keine (Abschluß-)Tabellen enthält. Und ob man jemals Schiedsrichter abstellen konnte bleibt auch ein großes Geheimnis.
100 Jahre SV Münster
Fußballkreis: Dieburg
Seiten: 102
Format: DIN A 4
Bewertung: 6 ( mässig )
Die Kriterien an eine gut gemachte Festschrift vermag auch der SV Münster nicht zu erfüllen. Es ist einfach nur Schrott, was uns da in vielerlei Hinsicht geboten wird. Dabei fängt´s gar nicht mal so schlecht an. Da ist von der Teilnahme an den "Meisterschaftsspielen der C-Klasse Rodgau" im Jahr 1919 die Rede. Und davon, dass man ein Jahr später, 1920, "mit mäßigem sportlichen Erfolg in der B-Klasse Rodgau" vertreten war. Weiter wird mitgeteilt, man sei 1926 Meister der A-Klasse im Kreis Darmstadt geworden. Das ist nur bedingt richtig, denn der Kreis war kein Kreis sondern ein Gau und hieß nicht Darmstadt sondern Bergstrasse. Dann wird´s abenteuerlich. Man sei in die Befähigungsliga aufgestiegen, ist da zu lesen. Hierzu zwei Anmerkungen: Die Befähigungsliga gab es, aber nur eine Saison, und zwar in der Saison 1922/23. Und aufgestiegen ist man - da es, wie ausgeführt, die Befähigungsliga zu diesem Zeitpunkt nicht mehr gab - in die Kreisliga Odenwald; der Kreis Odenwald wiederum gehörte zum Bezirk Rhein. In der folgenden Saison erfolgte eine Neueinteilung des Verbandsgebietes, was zur Folge hatte, dass der SV Münster nunmehr dem Bezirk Main-Hessen bzw. der Kreisliga Starkenburg angehörte. Über die Zeit des 3. Reiches wird derart oberflächlich berichtet, dass wir dafür die Note 6 + geben würden.
Was nun die Nachkriegszeit betrifft, so macht uns dies nicht munterer. Eine Differenzierung - Senioren, Jugend, Damen - findet nicht statt. Kann man natürlich so machen, u. E. ist das aber nicht sinnvoll, da die Übersicht darunter leidet. A propos Übersicht. Es ist nur eine tabellarische Übersicht vorhanden - die der Vereinsvorsitzenden seit Gründung. Wer von wann bis wann Trainer der 1. Mannschaft war oder eine Übersicht über die Schlusstände sucht man vergebens, erst Recht Abschlusstabellen. Über die Schiedsrichter des Vereins erfährt man leider auch nichts. Wenigstens sind die Mannschaftsbilder mit Vor- und Zunamen untertitelt, was dazu führt, dass die Bewertung noch gerade so in die Kategorie 6 fällt.