100 Jahre
Spvgg Altenwald
SV Auersmacher
SV Beeden
FV Biesingen
SV Blickweiler
SV Bliesen
SC Bosen
Spvgg Einöd-Ingweiler
SG Erbach
SC Friedrichsthal
SV Fürstenhausen
SV Güdingen
SF Hanweiler
TuS Haupersweiler
SV Hirzweiler
SC Union Homburg
FC Marpingen
SV Preußen Merchweiler
FC Nalbach
SV Oberlinxweiler
TuS Ommersheim
SV Ottweiler
SSV Pachten
SSC Schaffhausen
SV Schnappach
FV Steinbach
VfB Theley
SF Tholey
SV Wolfertsweiler
50 Jahre
SV Biringen-Oberesch
FC Teutonia Jägersfreude
SV Reitscheid
100 Jahre SV Güdingen
Fußballkreis: Südsaar
Seiten: 46
Format: DIN A 4
Bewertung: 7 ( schlecht )
Man erlebt immer wieder Dinge, auf die man selber gar nicht gekommen wäre. Dass die Nachnamen (!) der Jugendspieler nicht ausgeschrieben sondern mit dem Anfangsbuchstaben abgekürzt werden, ist auch für uns neu. Eine Schnapsidee bleibt eine Schnapsidee.
Was nun die Schilderung der Vereinshistorie betrifft, so sind es drei (!) Seiten, die da zusammenkommen. Inklusive Ausführungen zur Jugend und zur AH. Kürzer geht´s wohl nimmer. Das Ganze könnte tatsächlich zwischen zwei Halbzeiten geschrieben worden sein.
Die aktiven Schiedsrichter dürften wohl das "Aushängeschild" des Vereins sein ( "Der SV Güdingen verfügt über eine der größten Schiedsrichtergruppen eines einzelnen Vereins ... "). Alle Elf werden im Bild präsentiert, was positiv zu würdigen ist. Der Text - lediglich eine Handvoll Sätze - ist uns entschieden zu wenig. Hier hätte man doch mehr zu Papier bringen können. Und natürlich - siehe oben - über den sportlichen Werdegang im Allgemeinen. "Unvergessen bleibt das Spieljahr 1932/33 mit dem Aufstieg in die Bezirksliga und den legendären Spielen gegen die Großen des Saarfußballs, nämlich den Mannschaften des 1. FCS und Saar 05" lesen wir auf Seite 11. Weiter nichts. Über die Zeit von 1933 bis 1945 steht ein Satz zu lesen: "Während der Kriegsjahre ruhte der Fußballbetrieb auch in unserem Verein." Uns verschlägt´s fast die Sprache. Und was ist mit der Kreismeisterschaft 1934/35 im Kreis Mittelsaar, verbunden mit dem Aufstieg in die Bezirksklasse ? Und der Umbenennung in VfL Güdingen ? Man könnte vor lauter Verzweiflung in die Saar springen.
100 Jahre FC Hellas Marpingen
Fußballkreis: Nordsaar
Seiten: 62
Format: DIN A 5
Bewertung: 7 ( schlecht )
Wir würden uns brennend dafür interessieren, wie denn diese Festschrift zustande kam. 100 Jahre Historie auf 7 Seiten gepresst - wahrscheinlich noch von älteren
Festschriften übernommen und um einige Sätze ergänzt - das war´s ! Es ist schon ärgerlich, dass man sich quasi selbst so abwürgt. Es ist ein einziger schauderhafter Einheitsbrei, der da
präsentiert wird.
"Die Saison 1926/27 schloss der FC Hellas mit einem guten Mittelfeldplatz in der B-Klasse ab", heißt es auf Seite 31. Jetzt muß man uns nur noch erklären, wie das sein kann, wenn man erst im August 1927 dem Süddeutschen Fußballverband beigetreten ist.
Die Präsentation der aktuellen Junioren- und Seniorenmannschaften inkl. Namensuntertitelung ist in Ordnung. Ansonsten hätten wir erstmals (!) eine noch schlechtere Bewertung vorgenommen.
100 Jahre SV Preußen Merchweiler
Fußballkreis: Nordsaar
Seiten: 128
Format: DIN A 4
Bewertung: 5 ( annehmbar )
Über die Bewertung als "annehmbar" kommt die Festschrift leider nicht hinaus. Das liegt daran, dass man die Zeit bis 1945 allenfalls ansatzweise verstanden bzw.
richtig dargestellt hat. Konkrete Ausführungen, wo man überhaupt gespielt hat, fehlen. Die behaupteten Meisterschaften 1923/24 und 1927/28 fanden in den Spielzeiten 1922/23 und 1928/29 statt. Die
behauptete Meisterschaft 1933/34 in der A-Klasse ist unzutreffend, abgesehen davon, dass es nach 1933 keine A-Klasse mehr gab, und schließlich ist die Information, 1941/42 habe es keinen
Spielbetrieb mehr gegeben, unzutreffend: der Verein hat erst eine Saison später den Spielbetrieb eingestellt.
Was uns selbst dann im ersten Moment irritiert hat, waren die Ausführungen zur Entstehung eines zweiten Fußballvereins ( "Sportclub Preußen" ) zu Beginn der 30-er Jahre ( vgl. Seite 20 ). Da heisst es: "Die Preußen legten einen Blitzstart hin und stiegen sofort ohne Punktverlust nach der Meisterschaft 1932 in die A-Klasse auf, wo sie auf den zweiten Merchweiler Verein, die Victoria, trafen. Das ging natürlich nicht gut, die Victoria stellte nach drei Begegnungen den Spielbetrieb ein und löste sich auf. Die Mehrheit der Victorianer schloss sich dem SC Preußen an ... Diese zweite Fusion trug Früchte, schon ein Jahr später errang der SC Preußen die Meisterschaft."
Hierzu ist Folgendes zu bemerken: aus den uns komplett vorliegenden Abschlußtabellen findet sich kein zweiter Verein aus Merchweiler, welcher an den Verbandsspielen innerhalb des Süddeutschen Fußball-Verbandes teilgenommen hat. Ergo muß der SC Preußen Merchweiler einem anderen Verband - wir vermuten der DJK - angehört haben. Das wird überhaupt nicht herausgearbeitet, sondern einfach miteinander vermengt. Die Meisterschaft des SC Preußen muß dann in der Saison 1932/33 ( im DJK-Verband ) geholt worden sein, denn von 1933/34 an wurden die DJK-Vereine in den Spielbetrieb des neugebildeten Reichsfachamtes Fußball integriert. Eine DJK Merchweiler gab es zu diesem Zeitpunkt nicht mehr, vielmehr spielte der SV Viktoria Merchweiler fortan im Kreis Ostsaar, und eine Meisterschaft gab es erst wieder - insofern zutreffend dokumentiert - 1936/37 und in den beiden folgenden Spielzeiten 1937/38 und 1938/39.
Ebenfalls mangelhaft: Viele Mannschaftsbilder sind nicht mit Vor- und Zunamen untertitelt ( man schaue nur auf die Seiten 70 und 71 ). Ganz nach dem Motto: die nachfolgenden Generationen sollen schließlich auch noch Arbeit haben ...
Was wir gut finden: Man listet alle Abschlußtabellen - leider erst ab 1946/47 - auf ( Seiten 99 ff. ), auch gibt es Extra-Kapitel, die das Verständnis zu bestimmten Begriffen erläutern: "Warum unser Fußballplatz Haldy heißt" ( S. 42 f. ), "Unser Vereinsemblem: Ursprung und Wandel" ( S. 40 f. ) und "Wie die Preußen zu ihrem Namen kamen" ( S. 36 f. ). Positiv auch: ein (Kurz-)Kapitel über die "Schiedsrichter" ( S. 73 ) und ein solches über den Frauenfußball ( S. 76 f. ).
100 Jahre VfB Theley
Fußballkreis: Nordsaar
Seiten: 184
Format: DIN A 5
Bewertung: 6 ( mässig )
Tja, das waren noch Zeiten, als man mit dem FSV Mainz 05 noch in einer gemeinsamen Spielklasse kickte. Die geballte südwestdeutsche Fußballprominenz war damals, in
der ersten Hälfte der 70-er Jahre, in der Regionalliga Südwest vertreten: der 1. FC Saarbrücken, Borussia Neunkirchen, der FC Homburg, der FK Pirmasens und Röchling Völklingen. Nicht zu vergessen
der SV Alsenborn, der Ende der 60-er kometenhaft am (südwest-)deutschen Fußballhimmel aufgetaucht war. Die erfolgreichste Ära in der mittlerweile 100-jährigen Historie des Vereins liegt nun auch
schon wieder viereinhalb Jahrzehnte zurück. Die Zugehörigkeit zur 2. Liga Südwest im Zeitraum 1957 bis 1963 war übrigens nicht minder erfolgreich wie auch die Saison 1999/2000, in der man den
VfB, wenn auch nur für eine Saison, nochmals höherklassig kicken sah. Damals gehörte man der - viertklassigen - Oberliga Südwest an, die zwischenzeitlich in Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar
umbenannt wurde.
Gefallen hat uns, dass man an die Schiedsrichter des Vereins gedacht hat ( Seite 155 f. ) und auch das Frauenteam nicht vergessen wurde ( Seite 124 ). Die Übersichten auf S. 175 ff. sind ebenfalls positiv zu werten.
Negativ fällt ins Gewicht, dass man die Bilder der Juniorenmannschaften nicht mit Vor- und Zunamen versehen hat ( Seiten 143 - 146 ). Noch negativer: die Angaben zur Zeit vor 1945 sind zum großen Teil haarsträubend. Im Einzelnen:
a) Die Behauptung, man sei im Jahr 1921 dem Südwestdeutschen Fußball- und Leichtathletik-Verband beigetreten ( Seite 18 ), stimmt hinten und vorne nicht. Der Verein trat nämlich ( erst ) im Januar 1923 dem Verband bei, der damals Süddeutscher Fußballverband hieß.
b) Eine Meisterschaft in der C-Klasse ( vgl. Seite 18 ) gab es nicht. Abgesehen davon fehlt ein Nachweis der Teilnahme am Spielbetrieb in den Spielzeiten 1925/26 und 1926/27.
c) Die Meisterschaft in der B-Klasse im Gau Blies wurde nicht in der Saison 1927/28 errungen, sondern in der Saison 1928/29.
d) Die Meisterschaft in der Kreisklasse 1 in der Saison 1935/36 wird mit keinem Wort erwähnt.
e) Ebenso die Meisterschaft in der folgenden Saison 1936/37: auch sie findet keine Erwähnung.
f) Die Meisterschaft in der Saison 1941/42 in der zweiten Kreisklasse lässt man auch unter den Tisch fallen.
Dagegen hat man sich aber bestens "abgesichert": Auf Seite 15 erfährt man, die Quellenlage sei von der Gründung bis in die 50-er Jahre hinein "nicht zuletzt durch Zerstörungen vor allem im und nach dem 2. Weltkrieg" äußerst dürftig. In einem (Zeitungs-)Archiv zu stöbern - auf diese Idee ist man in Theley offenbar nicht gekommen. Schade, denn durch die ausdrückliche Erwähnung der Existenz eines St. Wendeler Volksblattes ( Seite 23 ) hätte man diesen Schritt ins Auge fassen können oder gar müssen.